Führung durch Kommunikation

Führung durch Kommunikation

 

Als Führungskraft wird man selten geboren- vielmehr wächst man in seine Führungsaufgaben hinein. Die meisten Führungskräfte werden wegen ihrer überdurchschnittlichen fachlich-methodischen Leistungsfähigkeit zu Führungskräften. Für diese gilt Fachgebiete kompetent zu vernetzen, verschiedene Menschentypen zu führen und zu motivieren, sich und die Leistungen zu präsentieren, Komplexität zu beherrschen sowie Wandel zu gestalten.

Führungskräfte sollen Anleitung und Orientierung für die Mitarbeiter bieten. Sie müssen Ziele setzen und umsetzen, delegieren, organisieren, Probleme und Konflikte lösen, koordi-nieren und kontrollieren, motivieren, fördern und werten und vieles mehr. Der einzige Weg, auf dem das alles umzusetzen möglich ist, ist die Kommunikation.

Führungskräfte- Kommunikation ist kein Selbstläufer. Sie versteht sich immer noch nicht von selbst, obwohl Führung ohne intensive Kommunikation heute kaum möglich ist. Einer Umfrage unter Führungskräften zu Folge gaben nur knapp die Hälfte der Befragten an, dass in ihrer Organisation eine spezielle Führungskräftekommunikation – Kultur etabliert ist. (Quelle: PEAKOM Newsletter 2011). Dies bedeutet, dass in jedem zweiten Unternehmen die Führungskräftekommuni-kation unzureichend ist. Zwei Drittel der Befragten geben an, dass die erlebte Kommunikation unzureichend ist und sich vor allem stark von den verkündeten Führungsprinzipien unter-scheidet. Trotz eines mittelweile modernen Führungs-verständnisses mit geringerem Hierarchiedenken wird nach wie vor der direkte Kontakt mit der Geschäftsführung als das wichtigste Instrument angesehen. Ebenso der direkte und routinemäßige Austausch auf gleicher Führungsebene wird sogar wichtiger als in der Vergangenheit. Denn gerade durch die permanente tagesaktuelle aber gleichartige Kommunikation per E-Mail und im Intranet bekommt die substanzielle Kommunikation face to face mehr Bedeutung. Das bedeutet natürlich nicht, dass elektronische Plattformen verzichtbar sind. Mit Hilfe von Social Media sollen Hierarchien entschärft und Wissen effizient verteilt werden. Für das schnelle Networking hat der Einsatz dieser Medien eine entscheidende Bedeutung. Unternehmen müssen jedoch genau analysieren, welche Instrumente und Prozesse für die eigene Unternehmenskultur geeignet sind und wo zusätzliche Ressourcen eingesetzt werden sollen. Die Fragestellung nach den vordringlichsten Heraus-forderungen und Zielen zum Thema Führungskräfte-kommunikation ergab, dass die Optimierung der Information mit 55,5% wie auch die nachhaltige Platzierung von Kernbotschaften mit 48,4% eine weit höhere Bedeutung in der Umsetzung aufweist, als das Networking. Nur ein Viertel der Befragten bewertet die Optimierung des Networkings als sehr wichtig.

Diese Befragung deckt eine Reihe von Schwachpunkten auf. Besonders auffällig ist die Dissonanz der Beurteilung des Stellenwertes von Feedbackinstrumenten. Diesen wird eine hohe Bedeutung zugemessen, jedoch wird die Umsetzung im Unternehmen als mangelhaft angesehen.

Gleiches gilt auch für die Bedeutung der persönlichen Treffen der Führungskräfte. Das Erlebnispotential währen der Tagungen wird als defizitär angesehen. Auch wird der Wunsch, anschließend kontinuierlich zu den Fortschritten bei Projekten informiert zu werden, in denen Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermaßen beteiligt sind, von den Unternehmen massiv unterschätzt.

Diese Aussagen führen zu klaren Anforderungen in der Praxis, um je nach Organisations- und Führungsstruktur die passende Kommunikationsstrategie aufzusetzen.

Ein gezieltes Coaching der Führungskräfte in den Bereichen Motivation- Kommunikation- und Führung soll dafür den Grundstein setzen.